120 Sekunden
Sieger Wolfgang Bauer mit "AmokTS" bei uns im Interview

- Sieger Wolfgang Bauer mit Tochter Fabienne.
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Wolfgang Bauer, der Sieger unseres "120 Sekunden" Ideenwettbewerbs, verrät uns die Hintergründe zu seiner Idee.
ATZENBRUGG/NÖ. Im Frühjahr 2021 schloss Bauer seine Ausbildung zum Lehrbeauftragten für Erste Hilfe beim Roten Kreuz ab. Er überlegte daraufhin, wann in einer Schule diese Fähigkeiten im Notfall benötigt werden und begann sich mit dem Thema „Amokläufe" zu beschäftigen. Bei unserem Ideenwettbewerb 120 Sekunden belegte er schließlich den ersten Platz.
Wie entstand Ihre Idee?
WOLFGANG BAUER: Bei einem Amoklauf gibt es rasch zig Verletzte. Dann ist es wichtig, dass in den Klassen rasch geholfen wird. Wir müssen jedoch nicht retten, wenn wir vorab schützen. Ich überlegte, wie ich Personen den Zutritt zu Räumen verwehren kann, selbst wenn sie über Schlüssel verfügen.
Wie war der Auftritt bei der 120-Sekunden Gala für euch?
Zuerst möchte ich mich bei allen MeinBezirk-Lesern herzlich bedanken. Voting-Sieger wird man nicht alleine. Ohne die Unterstützung der Leser wäre eine Teilnahme an der Gala im Haus der Digitalisierung wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.

- Wie der Papa so die Tochter.
- Foto: Daniela Matejschek
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Meine Tochter Fabienne und ich haben einige Male bei der Fahrt zur Schule den Text geprobt und nie lief es glatt. Wir haben uns dann die Freiheit gegeben, dass wir uns nicht 100%ig an den Text halten müssen. Der Auftritt war aus meiner Sicht sehr gut. Fabienne war unglaublich cool – es machte Spaß sie zu sehen und ich bin heute noch sehr stolz auf sie (ich bin immer stolz auf meine Kinder)“. Sehr schön zu sehen war auch, dass sich alle mit uns mitgefreut haben. Ich hatte mir einen dritten, vielleicht einen zweiten Platz vorstellen können.
Als die Zweitplatzierten aufgerufen wurden, begann ich Fabienne zu trösten. Am Podium wurde Spannung aufgebaut und dann verkündete unsere Landeshauptfrau „AmokTS“ als Sieger. Ich konnte es gar nicht glauben und war wirklich sprachlos, denn meine Favoriten waren klar andere: Da waren zum Beispiel die Jungs von „Clubsport“ mit ihrer Idee zur Einkaufsgemeinschaft von Sportartikeln und Trainingszubehör für Vereine. Oder Caroline Schmidt mit ihrem besonders sicheren bzw. sichtbaren Regenschirm, der meiner Meinung nach die „Aktion Schutzengel“ des Landes NÖ verstärken sollte. Alles in allem war es ein unglaublicher Tag voller Eindrücke, netter Kontakte und eben einer Siegerurkunde. Danke auch an die Juroren!
Was konnten Sie von der Show für sich bzw. ihr Produkt bzw. die weitere Vorgehensweise mitnehmen?
Sehr viel! Ich habe einige wichtige Gespräche führen dürfen und neue Eindrücke über mein eigenes Produkt mitgenommen. Da war z.B. eine jüngere Frau, die viel auf Reisen ist und sich in den Hotels immer unwohl fühlt. Diese Anwendung hatte ich noch gar nicht im Blick. Ich habe ihr dann eine Türsicherung von meiner Demowand mitgegeben - steht immer für Sicherheit. Egal ob als Schutz vor Angreifern, bei Gewalt in der Familie, oder „nur“ als Sicherheitsvorkehrung um besser schlafen zu können. Ein anderer Gesprächspartner verkauft Türen und will künftig auch meine Türsicherungen mit anbieten – darüber freue ich mich sehr. Gleich am Tag nach der Gala habe ich begonnen, ein neues Produkt zu entwickeln.

- AmokTS - schützen statt retten.
- Foto: Daniela Matejschek
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Mittlerweile sind drei neue Varianten entstanden, eine davon möchte ich auch auf den Markt bringen – dies wird aber noch dauern. Ich darf leider noch nicht zu viel verraten, aber dieses System wird mein „Schweizer Messer der Türsicherheit“. Einiges bleibt aber immer gleich: Mein System braucht keine sichtbaren Ankerpunkte an den Türen, Türstöcken oder Wänden. Das unterscheidet es von sehr vielen Produkten am Markt. Bis zum Einsatz ist es unsichtbar! Ihr gewalttätiger Partner weiß also gar nicht, dass Sie in der Not mit ihrer die Türe sichern können und so wertvolle Zeit gewinnen, um die Polizei zu rufen. Auch in Schulen sind „sichtbare“ Systeme in meinen Augen nicht einsetzbar, denn sonst sind die Lehrkräfte nach jeder Pause ausgesperrt.
Für die weitere Vorgehensweise sind vor allem die Kontakte, aber natürlich auch die Siegerprämie wichtig.
Wie soll es weiter gehen, was sind die nächsten Schritte?
Ich führe Gespräche mit Firmen, die mein Produkt künftig herstellen könnten, doch bisher bin ich unfündig geworden. Vielleicht ist ja auch ein interessierter Firmenchef unter den Lesern, der sich gerne unter office@BKTbauer.at bei mir melden möchte. Auch an Partnerschaften bin ich interessiert. Die WKO-NÖ unterstützt mich großartig und hier möchte ich mich namentlich bei Herrn Aschauer und Herrn Regau bedanken. Ich düftle an Werbung, gestalte Videos für Youtube und Instagram arbeite an der Produktverpackung, suche nicht nur Hersteller sondern auch Vertriebspartner und vergesse dabei nicht meinen Job als Lehrer zu erfüllen. Natürlich wird gerade als Marke europaweit geschützt und das internationale Patent ist ebenso bereits eingereicht. Zusammenfassend: Es ist sehr viel zu tun und eine spannende Zeit!

- Nach der Verleihung.
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