Zusammenhalt als wertvolles Gut
Kultur der guten Nachbarschaft

Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber, Franz Lang (ehemaliger Direktor des österreichischen Bundeskriminalamtes und geschäftsführender Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit), Helga Steinacher (Leiterin Akademie der Kultur.Region.Niederösterreich), Rita Aschenbrenner Lang (Coach), Heide Kerschbaumer (ehemalige Schulleiterin der Innovativen Schule VS Emmersdorf), Reinhold Bilgeri (Filmemacher, Autor und Musiker), Bernhard Heinl (Bürgermeister Michelhausen). | Foto: Erich Marschik
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Das zweite Symposium der Reihe „Kultur der guten Nachbarschaft“ im Seminar- und Ausbildungszentrum Atzenbrugg betonte eindrucksvoll, wie wichtig Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt in Krisenzeiten sind und welche enge Verbindung zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge besteht.

ATZENBRUGG. Unter dem Thema „Zusammenhalt in und nach der Krise“ kamen mehrere Redner zu Wort: Reinhold Bilgeri, Franz Lang, Bernhard Heinl, Thomas Hauser, Rita Aschenbrenner-Lang und Heide Kerschbaumer.

„Es geht um Gefühl, Berührt sein, Betroffenheit, es geht um Emotionen“,

eröffnete Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, die Veranstaltung. Dieses Symposium ist Teil der „Kultur der guten Nachbarschaft“-Reihe, die von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Mai 2024 mit der Initiative „Nachbarschaft leben“ ins Leben gerufen wurde.

Angesichts der verheerenden Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich wandte sich Landeshauptfrau Mikl-Leitner per Videobotschaft an die Teilnehmer und erinnerte an die Bedeutung gesellschaftlicher Solidarität:

„In den vergangenen Wochen wurden wir Zeugen großer Verzweiflung, tragischer Schicksale. Wir erlebten aber auch Hoffnung durch den selbstlosen Einsatz tausender Freiwilliger.“

Sie betonte dabei, wie entscheidend das Ehrenamt für die Gesellschaft sei.

Auswirkungen von Kriesen

Die Referate der fünf Experten beschäftigten sich intensiv mit den Auswirkungen von Krisen auf das individuelle und kollektive menschliche Empfinden. Sie beleuchteten die zentrale Frage, ob unsere Gesellschaft in Krisenzeiten eher egoistisch oder altruistisch handelt – insbesondere dann, wenn die mediale Aufmerksamkeit nachlässt und die Betroffenen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen.

Reinhold Bilgeri, renommierter Filmemacher, Autor und Musiker, griff auf seine persönlichen Erlebnisse einer Katastrophe aus seiner Kindheit zurück. 1954 wurde der Ort Blons in Vorarlberg von einer verheerenden Lawine getroffen, die zahlreiche Todesopfer forderte. In seinem Buch „Der Atem des Himmels“ hat er diese Tragödie verarbeitet und dabei den gesamten Spektrum menschlicher Emotionen eingefangen. In seiner Rede „Empathie – Miteinander – Augenmaß“ fragte er:

„Was passiert in uns, um uns, im Moment der Auslöschung einer Welt, in der Herzblut, Schweiß und Tränen steckten?“

Bilgeri unterstrich, wie wichtig Empathie, Augenmaß und Respekt in solch existenziellen Krisen seien, um Neid und Missgunst zu verhindern.

Kriesenmanagement

Franz Lang, ehemaliger Direktor des österreichischen Bundeskriminalamtes, schilderte in seinem Vortrag „Immer neue Bedrohungsszenarien, stets verlässliche Akteure“ die Herausforderungen, denen er während seiner 45-jährigen Laufbahn im Krisenmanagement begegnete. Besonders bewegend waren seine Erinnerungen an die Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun im Jahr 2000, bei der 155 Menschen ums Leben kamen. Lang betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Einsatzkräften sei, um chaotische Situationen zu bewältigen und strukturierte Einsatzpläne zu entwickeln.

Bernhard Heinl, Bürgermeister von Michelhausen, einer Gemeinde, die stark vom Hochwasser betroffen war, sprach über die Notwendigkeit eines funktionierenden Netzwerks in Krisenzeiten.

„In erster Linie braucht man Menschen, denen man vertraut, die man kennt und ein Netzwerk, wohin man sich wenden kann, um möglichst rasch Unterstützung zu erhalten“,

so Heindl.

„Ausnahmesituationen beflügeln Menschen zu Ausnahmeleistungen. Wir werden diese Krise überwinden, da ein Grundzusammenhalt in der Gemeinde gegeben ist. Zusammenhalt in schwierigen Zeiten braucht eine funktionierende Gemeinschaft und stärkt diese Gemeinschaft auch“,

sagte Heinl und hob die Bedeutung des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten hervor.

Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber, Franz Lang (ehemaliger Direktor des österreichischen Bundeskriminalamtes und geschäftsführender Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit), Helga Steinacher (Leiterin Akademie der Kultur.Region.Niederösterreich), Rita Aschenbrenner Lang (Coach), Heide Kerschbaumer (ehemalige Schulleiterin der Innovativen Schule VS Emmersdorf), Reinhold Bilgeri (Filmemacher, Autor und Musiker), Bernhard Heinl (Bürgermeister Michelhausen). | Foto: Erich Marschik
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Thomas Hauser, Landesgeschäftsführer des Zivilschutzverbandes Niederösterreich, sprach über die „Professionelle Nachbarschaftshilfe“ und betonte, wie wichtig es sei, freiwilliges Engagement gut zu organisieren.

„Organisierte Hilfe ist erprobt, durchdacht und auch effektiv“,

sagte er.

Coach Rita Aschenbrenner-Lang thematisierte mit "Die Krise im Alltag – Leben zwischen Selbstfürsorge und Nachbarschaftshilfe“ den Spagat zwischen Selbstfürsorge und der Hilfe für andere und unterstrich, dass man nur dann gut für andere sorgen könne, wenn man mit sich selbst im Reinen sei. Den Abschluss des Symposiums bildete Heide Kerschbaumer, die ehemalige Schulleiterin der VS Emmersdorf. Sie erzählte offen über ihren persönlichen Weg aus einer Lebenskrise und rief dazu auf, auch „alle Farben des Regenbogens“ zu sehen.

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