Mobilitätsplan 2040
Die Stadt Salzburg und ihre Reform der O-Bus-Linien

- Ab Dezember 2026 soll der Startschuss für die Umsetzung des Großen Linienkreuzes erfolgen. Im Mittelpunkt steht die Neuordnung der O-Bus-Linien 1, 4, 5 und 8.
- Foto: Salzburg AG
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In dieser Woche präsentierte die Salzburger Stadtregierung den Mobilitätsbericht 2025. Ein Schwerpunkt dabei liegt auf der Liniennetzreform. Ziele sind unter anderem deutlich mehr Rad-, Fuß- und öffentlicher Verkehr in der Stadt Salzburg und ein attraktiverer Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn. Der Mobilitätsplan 2040 gibt die strategische Richtung vor.
SALZBURG. Wirft man einen Blick auf die jüngste Entwicklung des sogenannten Modal Split, zeigt sich, dass die Menschen wieder vermehrt zu Fuß gehen (von 19 auf 23 Prozent (2018 bis 2022)), mehr Radfahren (von 21 auf 23 Prozent), ein klein wenig mehr die Öffis nutzen (von 15 auf 16 Prozent) und weniger aufs Auto zurückgreifen (von 44 auf 37 Prozent). Diese Entwicklung will die Stadt Salzburg aufgreifen und klar den Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr forcieren und für noch weniger Autoverkehr in der Landeshauptstadt sorgen.
"Erstmals gibt es einen roten Faden in unserem Verkehrssystem – eine strategische Leitlinie, die alle Maßnahmen verbindet und uns gezielt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 führt",
sagt dazu Bürgermeister Bernhard Auinger.
Linie 1 als gestreckte Nord-Süd-Durchmesserlinie
Ab Dezember 2026 soll der Startschuss für die Umsetzung des Großen Linienkreuzes erfolgen. Im Mittelpunkt steht die Neuordnung der O-Bus-Linien 1, 4, 5 und 8. Die Linie 1 macht dabei den Anfang und dabei ist die Liniennetzreform eng mit dem Umbau des Festspielhauses und der dadurch bedingten Sperre des Neutors abgestimmt. Bereits mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 wird die neue Linie 1, die künftig von Liefering über Lehen und die Innenstadt, Alpenstraße bis nach Salzburg Süd verläuft, als gestreckte Nord-Süd-Durchmesserlinie eingeführt. In welcher Form genau die von der festspielbedingten Sperre sonst noch unmittelbar betroffenen Linien 8, 10 und 22 adaptiert werden müssen, ist aktuell Gegenstand eines auszuarbeitenden Baustellenverkehrskonzeptes.

- Die Stadtregierung stellte diese Woche ihren Mobilitätsbericht vor. Dieser zeigt, was in den kommenden Jahren konkret auf den Straßen, Plätzen und Wegen der Stadt spürbar wird. Im Bild: Bürgermeister Bernhard Auinger, Verkehrsstadträtin Anna Schiester und Franz Schober von der fachliche Leitung für den öffentlichen Verkehr)
- Foto: Stadt:Salzburg/Alexander Killer
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Neuen Linien 4 und 8 und der 5er fährt bis zur Messe
Ein Jahr später, im Dezember 2027, sind künftig mit der neuen Linie 4 Kleßheim, Europark, Maxglan, das Stadtzentrum, der Mirabellplatz, Schallmoos, Gnigl und Mayrwies direkt miteinander verbunden. Im Westen übernimmt die neue Linie 4 den Streckenabschnitt der bisherigen Linie 1, im Osten bleibt der bestehende Linienverlauf der heutigen Linie 4 erhalten.
Die bestehende Linie 5 wird von Grödig kommend künftig über den Hauptbahnhof bis zum Messezentrum verlängert. Sie übernimmt den nördlichen Abschnitt der heutigen Linie 1. Für die geplante neue Linie 8 liegt derzeit ein fachliches Konzept vor, das eine Direktverbindung vom Messezentrum über die General-Keyes-Straße, die Guggenmoosstraße und die Maxglaner Hauptstraße bis ins Stadtzentrum und weiter zum Hauptbahnhof vorsieht.

- Modal Split: die Entwicklung der Verkehrsmittelanteile in Salzburg von 1995 bis 2022.
- Foto: Stadt:Salzburg
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Erst Ende 2028 im 7,5-Minuten-Takt
Die nächste Etappe erfolgt im Dezember 2028 mit der Taktverdichtung. Erst in dreieinhalb Jahren sollen die Linien 1, 3, 4 und 5 im 7,5-Minuten-Takt fahren. Weil natürlich mehr Personal benötigt wird und dieses erst aufgebaut werden muss, bleibt es in den kommenden dreieinhalb Jahren beim 10-Minuten-Takt.
Investitionen von über 58 Millionen Euro
"Wir sind bereit, erheblich in diese Maßnahmen zu investieren, denn sie sind essenziell für die Zukunft unserer Stadt. Jeder Euro, den wir in eine nachhaltige Mobilität stecken, kommt direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugute – sei es durch kürzere Wege, eine bessere Luftqualität oder eine höhere Lebensqualität. Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Menschen die Vorteile einer umweltfreundlichen Mobilität aktiv nutzen können",
so Bürgermeister Auinger. Die Umsetzung des Nahverkehrsplans und der Liniennetzreform erfordert Investitionen von rund 58,6 Millionen Euro (2025) bis 73,6 Millionen Euro (2031). Diese Mittel werden über den Verkehrsdienstevertrag (VDV) bereitgestellt, Voraussetzung sind Gemeinderatsbeschlüsse.
Geplante Bus-Maßnahmen für verkehrswichtige Straßen
Für die Innsbrucker Bundesstraße (Abschnitt Maxglaner Hauptstraße – Gemeinde Wals-Siezenheim) werden Busspuren und Vorrangschaltungen an Ampeln geplant. Die umsetzungsreifen Maßnahmen sollen bis Herbst 2025 vorliegen. Genauso wird geprüft, ob auf der Vogelweiderstraße ein verkehrsabhängig schaltbarer Fahrstreifen für Busse möglich ist — morgens stadteinwärts, abends stadtauswärts. Auch diese Prüfung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Ebenso wird geprüft ob eine Zweirichtungs-ÖV-Achse am Rudolfskai realisierbar ist.
Schnelle Busverbindungen in die Stadt
Parallel dazu arbeitet die Stadt Salzburg gemeinsam mit dem Land und dem Partner Salzburger Verkehrsverbund im Zentralraum an einer Weiterentwicklung des regionalen ÖV-Angebots. Dabei stehen regionale Schnellbuskorridore aus Mattsee, Henndorf, Mondsee und St. Gilgen im Fokus. Das Ziel ist es, künftig schnelle und zuverlässige Busverbindungen in die Stadt anzubieten. Und nach dem Wegfall des S-LINK besteht im südlichen Zentralraum beiderseits der Salzach ein klarer Anpassungsbedarf für das städtische und regionale ÖV-Angebot, hier laufen Analysen.

- Der Nahverkehrsplans 2027: in den Jahren 2023 bis 2025 beziehungsweise im Rollout befinden sich die Taktausweitungen und Angebotsverbesserungen auf den Linien 9, 10, 11, 12, 17, 18, 22.
- Foto: Stadt:Salzburg
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Mobilitätsplan 2040 weist langfristig den Weg
Bis Ende 2026 wird die Stadt Salzburg gemeinsam mit den BürgerInnen und mit wissenschaftlicher Begleitung einen Mobilitätsplan 2040 im Sinne eine Gesamtverkehrskonzepts nach EU-Vorgaben erarbeiten. Dieser Plan definiert, wohin sich die Mobilität der Stadt langfristig entwickeln soll.
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