Umweltprüfung beginnt
TIWAG reichte Pumpspeicher Versetz zur UVP ein

Bauvorstand Alexander Speckle und Abteilungsleiter Johann Neuner informierten über die Einreichung. | Foto: TIWAG
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Der geplante Pumpspeicher Versetz soll durch seine hohe Speicherkapazität für Wind- und Solarstrom zur Netzstabilität und sicheren Energieversorgung beitragen. Die TIWAG hat das Projekt aktualisiert und Ende März 2025 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.

BEZIRK LANDECK (clei). Neben seiner Bedeutung für die Energiewende soll der Speicher auch wirtschaftliche Impulse für Tirol setzen – mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro und einer Wertschöpfung von rund 938 Millionen Euro.

Beteiligung der Öffentlichkeit

Für die UVP wurden 440 Pläne und rund 9.000 Seiten Fachbeiträge erstellt. Nach der laufenden Vollständigkeitsprüfung werden die Unterlagen öffentlich aufgelegt – online sowie in den betroffenen Gemeinden. Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen abgeben, bevor ein Umweltverträglichkeitsgutachten erstellt wird. In der anschließenden mündlichen Verhandlung haben anerkannte Parteien die Möglichkeit, Bedenken zu äußern. Der rechtskräftige Bescheid wird bis 2029 angestrebt, der Bau könnte bis 2034 abgeschlossen sein.

"Für uns war es immer wichtig, die Bevölkerung mitzunehmen und sachlich zu informieren. Wir wissen, dass es ein großes Projekt ist.",

so Baudirektor Alexander Speckle und Abteilungsleiter Johann Neuner.

Abteilungsleiter Johann Neuner: "Die TIWAG legt großen Wert darauf, das Projekt offen zu kommunizieren." | Foto: Celina Leitner
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Ein wichtiges Projekt

Befürworter des Projekts argumentieren, dass der Pumpspeicher Versetz einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leistet, indem er überschüssigen Wind- und Solarstrom speichert und bei Bedarf wieder ins Netz einspeist. Mit einer Speicherkapazität von rund 160 Stunden und einer Leistung von 400 MW trägt er zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit bei – eine Technologie, für die es derzeit keine gleichwertige Alternative gibt. Zudem wurde das Vorhaben von der EU-Kommission als „Projekt gemeinsamen europäischen Interesses“ eingestuft, da es zur Erreichung der Klimaziele beiträgt.

"Aus technischer Sicht gibt es derzeit und auch in naher Zukunft keine bessere Technologie oder Alternative für die Speicherung von großen Energieelementen über längere Perioden als Pumpspeicherkraftwerke. Ebenso leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des netzes und damit zur sicheren Stromversorgung",

erläutert Speckle.

Baudirektor Alexander Speckle: "Wichtiger Beitrag zur Stabilisierung des Netzes." | Foto: Celina Leitner
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Die Umweltverträglichkeitsprüfung, das strengste Prüfverfahren in Österreich, stellt sicher, dass alle Risiken umfassend geprüft und bewertet werden. Darüber hinaus bringt das Projekt wirtschaftliche Vorteile für Tirol, schafft Arbeitsplätze und stärkt die regionale Wertschöpfung.

Kritik von Umweltschützern und Opposition

Trotz der Vorteile gibt es heftige Kritik: Der WWF sieht in der geplanten Flutung des Platzertals nach wie vor eine „ökologische Katastrophe“, da wertvolle Moorflächen zerstört würden. Zudem seien Naturgefahren wie Felsstürze nicht ausreichend berücksichtigt. Auch die Tiroler Grünen lehnen das Projekt ab und verweisen auf einen Widerspruch zum wasserwirtschaftlichen Rahmenplan des Bundes. Sie kritisieren zudem mangelnde Transparenz bei den geplanten Wasserableitungen. Die Liste Fritz zweifelt an der Wirtschaftlichkeit und warnt vor einer Abhängigkeit von ausländischen Investoren. Ihrer Ansicht nach sei das Projekt unnötig, da Tirol bereits mehr Strom produziere, als es verbraucht.

Information und nächste Schritte

Die TIWAG betont, dass die UVP eine unabhängige und genaue Prüfung sicherstellt. Neben dem offiziellen Verfahren wolle man auch auf anderen Kanälen für Transparenz sorgen. Dazu gibt es Infomärkte am 10. April in Landeck und am 25. April in Imst, um Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten.

Eine Visualisierung des geplanten Projekts. | Foto: TIWAG
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