Österreichische Hilfsorganisationen
"Wir können in Gaza bald gar keine Hilfe mehr leisten"

Österreichische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage sei jenseits der Vorstellungskraft, bald gäbe es sogar gar keine Hilfe mehr für die Menschen in Gaza. Was dieses Szenario im Ernstfall bedeutet, schilderten Hilfsorganisationen. | Foto: Jehad Alshrafi / AP / picturedesk.com
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  • Österreichische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage sei jenseits der Vorstellungskraft, bald gäbe es sogar gar keine Hilfe mehr für die Menschen in Gaza. Was dieses Szenario im Ernstfall bedeutet, schilderten Hilfsorganisationen.
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Österreichische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage sei jenseits der Vorstellungskraft, bald gäbe es sogar gar keine Hilfe mehr für die Menschen in Gaza. Was dieses Szenario im Ernstfall bedeutet, schilderten Hilfsorganisationen.

ÖSTERREICH. Mit dem Überfall der radikal islamistischen Hamas begann am 7. Oktober 2023 ein Konflikt, der nach Beobachtungen vieler Organisationen die Grenzen einer rein militärischen Auseinandersetzung längst gesprengt hat. Nach zuverlässigen Schätzungen des allerdings unter Kontrolle der Hamas stehenden Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sollen bislang 52.000 Menschen getötet worden sein und etwa dreimal so viele verletzt, teilweise schwer. 80 Prozent der Opfer sollen Zivilistinnen und Zivilisten sein. "Es geht uns in keinster Weise darum, den Angriff der Hamas kleinzureden", stellt Laura Leyser, Geschäftsführerin der Ärzte ohne Grenzen Österreich klar. Selbstverständlich müssten alle Geiseln bedingungslos freigelassen werden. Doch, dabei waren sich alle Beteiligten einig, ginge der Konflikt unverhältnismäßig zulasten der Zivilgesellschaft. 

So hätten allein Ärzte ohne Grenzen bereits elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gazastreifen verloren. Die Israelische Armee feuere auch auf die Hilfsorganisationen, man verdächtigte diese, mit der Hamas unter einer Decke zu stecken. "Natürlich müssen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Behörden kommunizieren, und das ist im Gazastreifen nun einmal die Hamas", rechtfertigt Michael Opriesnig, Generalsekretär des österreichischen Roten Kreuzes, die Vorgehensweise. Sonst sei es gar nicht möglich, durch das Gebiet zu fahren. 

"Hilfsgüter endlich zulassen"

Seit Anfang März werden die Transporte, welche die dringend benötigten Hilfsmittel an Bord haben, durch Israel blockiert. "Ich frage mich schon, wie viele Beweise es hier noch braucht, bis endlich gehandelt wird, das ist eindeutig gegen jedes humanitäre Völkerrecht", so Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich. Die Situation sei mittlerweile nicht mehr tragbar, ist sich das Podium anlässlich der Pressekonferenz am Mittwoch, 14. Mai, einig. So sollen etwa keine Schmerzmittel mehr da sein, vor allem bei Verletzungen durch Verbrennungen stelle jede Operation eine höllische Qual dar. "Ein Kollege hat die Lage so geschildert: Es ist die Hölle", erklärt Laura Leyser. 

Bald breche die Versorgung ganz ein. In einer Woche müssten die Intensivstationen abgeschaltet werden, Israel habe schließlich auch die Stromversorgung gekappt. Die Israelische Armee habe 82 Prozent der Ernteflächen zerstört, es sei eine "kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung". So sollen auch 80 Prozent der Universitätsgebäude zerstört worden sein. Das Podium forderte die sofortige Aufhebung der Sperre für die Hilfslieferungen. Sonst drohe den Menschen im Gazastreifen ein "apokalyptisches" Szenario. "Es ist jetzt keine Zeit mehr übrig", so Bodmann abschließend.

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Österreichische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage sei jenseits der Vorstellungskraft, bald gäbe es sogar gar keine Hilfe mehr für die Menschen in Gaza. Was dieses Szenario im Ernstfall bedeutet, schilderten Hilfsorganisationen. | Foto: Jehad Alshrafi / AP / picturedesk.com
Österreichische Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage sei jenseits der Vorstellungskraft, bald gäbe es sogar gar keine Hilfe mehr für die Menschen in Gaza. Was dieses Szenario im Ernstfall bedeutet, schilderten Hilfsorganisationen.
 | Foto: Abed Rahim Khatib / dpa / picturedesk.com
Am Podium: Michael Opriesnig, Generalsekretär österreichisches Rotes Kreuz (l.), Laura Leyer, Geschäftsführerin Ärzte ohne Grenzen Österreich (m.), Alexander Bodmann, Vizepräsident Caritas Österreich (r.).  | Foto: Thomas Fuchs

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