Tiroler Gewerbe und Handwerk
Herausforderungen und Chancen

„Qualifikation schafft Qualität“  Landesinnungsmeister Christian Dollinger betont die Bedeutung der Meisterprüfungen für das Tiroler Handwerk. | Foto: unsplash
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  • „Qualifikation schafft Qualität“ Landesinnungsmeister Christian Dollinger betont die Bedeutung der Meisterprüfungen für das Tiroler Handwerk.
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Die Sparte Gewerbe und Handwerk bildet eine tragende Säule der Tiroler Wirtschaft. Mit rund 27.700 Betrieben und knapp 69.000 Beschäftigten steht sie für Stabilität und regionale Wertschöpfung. Doch wirtschaftliche Herausforderungen wie die schwache Konjunktur und der zunehmende Fachkräftemangel setzen die Branche unter Druck.

TIROL. „Die Auftragseingänge und Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % gesunken. Die Lage ist ernst, wir brauchen rasch Impulse, um den negativen Trend zu bremsen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften hoch“, betont Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer. Die Situation wird sich weiter zuspitzen, wenn die Konjunktur wieder anzieht. „Das heimische Gewerbe erwartet von der künftigen Bundesregierung gezielte Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und Fachkräftesicherung“, so Jirka.

„Wir brauchen gezielte Impulse“ – Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, fordert Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. | Foto: unsplash
  • „Wir brauchen gezielte Impulse“ – Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, fordert Maßnahmen zur Fachkräftesicherung.
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Meisterprüfungen als Qualitätsgarant

Ein entscheidender Faktor für die Qualitätssicherung im Handwerk ist die berufliche Qualifikation. „Qualifikation schafft Qualität und Sicherheit – und ist die Basis für einen starken Wirtschaftsstandort“, betont Christian Dollinger, Landesinnungsmeister der Tiroler Metalltechniker. Die Meister- und Befähigungsprüfungen spielen dabei eine unverzichtbare Rolle. „Unqualifizierte Anbieter ruinieren den Markt und senken das allgemeine Qualitätsniveau“, warnt Dollinger und verweist auf die negativen Erfahrungen aus Deutschland nach der Deregulierung zahlreicher Handwerksberufe 2004. Die Sparte Gewerbe und Handwerk fordert daher kostenlose Vorbereitungskurse für Meisterprüfungen und ein Bildungsgeld-Update. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis zur Qualität und gezielte Förderung des Unternehmertums“, so Dollinger.

Duale Ausbildung als Fundament

Die duale Ausbildung bleibt ein Erfolgsmodell. „93 % aller Lehrabsolventen sind auf Fachkräfteniveau oder darüber beschäftigt. Die Lehre ist ein exzellentes Sprungbrett, das international oft beneidet wird, hierzulande aber mehr Anerkennung braucht“, sagt Helmuth Hehenberger, Landesinnungsmeister der Tiroler Tischler. Während Universitäten massiv gefördert werden, bleibt die Unterstützung für die berufspraktische Ausbildung oft hinter den Erwartungen zurück. „Wir brauchen finanzielle Anreize für Lehrbetriebe und eine Stärkung der polytechnischen Schulen – ebenso wie die Möglichkeit einer 4-Tage-Woche für jugendliche Lehrlinge“, so Hehenberger.

Begeisterung frühzeitig wecken

Neben politischen Rahmenbedingungen sind weitere Anstrengungen notwendig, um Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Ein Highlight ist das erste Feriencamp der WK Tirol 2025, in dem Kinder verschiedene Berufe spielerisch kennenlernen können. Ein weiteres Projekt ist das Malbuch „Wir bauen ein Haus“, das Kindern handwerkliche Berufe näherbringt. „Unser Malbuch, das an Tiroler Kinderbetreuungsstätten verteilt wird, fördert Kreativität und technisches Verständnis“, freut sich Jirka.

Früh übt sich – Das Feriencamp 2025 und das Malbuch „Wir bauen ein Haus“ sollen Kinder für Handwerksberufe begeistern. | Foto: unsplash
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Zukunftssicherung durch gezielte Investitionen

Die Herausforderungen für das Tiroler Gewerbe sind groß, aber die Lösungen liegen auf der Hand: mehr Investitionen in Ausbildung, gezielte Förderung für Lehrbetriebe und ein klares Bekenntnis zur dualen Ausbildung. „Wir dürfen den Fachkräftemangel nicht einfach hinnehmen. Jetzt ist die Zeit, kluge Entscheidungen zu treffen“, sind sich Jirka, Dollinger und Hehenberger einig.

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