Schwierige Finanzlage
Mödling holt sich Expertenhilfe beim Sparen

- Peter Biwald und Dalilah Pichler vom KDZ (von rechts) im Gespräch mit Bürgermeisterin Silvia Drechsler und Kammeramtsdirektor Peter Dörner.
- Foto: Stadtgemeinde Mödling
- hochgeladen von Rainer Hirss
Die Finanzlage für Gemeinden bleibt schwierig: Die Ertragsanteile (Zuteilung der Steuermittel) sinken weiter, während viele Pflichtabgabe weiter steigen.
BEZIRK MÖDLING. Auf der Suche nach Sparpotential und Einsparungsmöglichkeiten holt sich die Stadtgemeinde Mödling nun Expertinnen und Experten an die Seite und hat das KDZ (Kommunalwissenschaftliche Dokumentationszentrum) mit der Erstellung eines Haushalts-Konsolidierungskonzeptes beauftragt.
Saldo der Ertragsanteile sinkt
Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre macht den finanziellen Druck auf die Gemeinden mehr als deutlich: So mussten die von der Stadt Mödling erwarteten Ertragsanteile für 2024 im 2. Nachtragsvoranschlag 2024 um 700.000 Euro gekürzt werden.
Auch der ursprünglich für 2025 vorgesehene Betrag wurde um 577.000 Euro nach unten korrigiert. Der Saldo, der nach Abzug der Umlagen von den Ertragsanteilen für die NÖ Gemeinden verbleibt, wird sich von 51% (2019) auf 41% (2025) und 36% (2028) noch weiter verringern. Die Umlagen sind allein für Mödling von 12.723.800 Euro im Jahr 2019 auf 18.319.100 Euro im Jahr 2025 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 5.595.300 Euro bzw. 44 Prozent!
Unterstützung gesucht
Auf der Suche nach Sparpotential und Einsparungsmöglichkeiten holt sich die Stadtgemeinde Mödling nun Expertinnen und Experten an die Seite und hat das KDZ (Kommunalwissenschaftliche Dokumentationszentrum) mit der Erstellung eines Haushalts-Konsolidierungskonzeptes beauftragt.
Der Beschluss, ein Haushaltskonsolidierungskonzept mit Unterstützung des KDZ zu erstellen, wurde im Stadtrat beschlossen, in weiterer Folge fand eine Vorbesprechung mit Bürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ) und dem Geschäftsführer des KDZ Thomas Biwald statt.

- Bürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ) bereitet mit den Stadträten Tim Pöchhacker (Grüne) und Stephan Schimanowa (SPÖ) die Gespräche mit dem KDZ vor.
- Foto: Stadtgemeinde Mödling
- hochgeladen von Rainer Hirss
Das Kommunalwissenschaftliche Dokumentationszentrum (KDZ) ist österreichweit eine der führenden und kompetentesten Einrichtungen zur Analyse und Verbesserung von Gemeindefinanzen. Das Institut wird ein mehrstufiges Verfahren durchführen an dessen Anfang eine Analyse der bestehenden finanziellen Lage der Gemeinde steht. In der Folge wird der Konsolidierungsbedarf ermittelt und ein Konzept zur Erreichung des Konsolidierungszieles erarbeitet.
„Mit den Abteilungsleitern, den Stadträten und dem Obmann des Prüfungsausschusses sollen Einsparungsmöglichkeiten und Effizienzsteigerungen in unserem Budget ausfindig gemacht werden und die entsprechenden Schritte festgelegt und umgesetzt werden“, erklären Bürgermeisterin Silvia Drechsler und Vizebürgermeister Rainer Praschak (Grüne).
Beschluss des Gemeinderates
Diese Vorgangsweise entspricht auch dem Auftrag der Gemeindeaufsichtsbehörde des Landes Niederösterreich, die die Stadtgemeinde Mödling beauftragt hat, einen Konsolidierungsplan der Gemeindefinanzen vorzulegen. Der mit Unterstützung des KDZ erarbeitete Konsolidierungsplan wird mit der NÖ Gemeindeaufsichtsbehörde abgestimmt. Mit einem Gemeinderatsbeschluss verpflichtet sich die Stadtgemeinde Mödling abschließend zur Einhaltung der vereinbarten Maßnahmen.
Silvia Drechsler und Rainer Praschak unterstreichen: „Ziel ist ein zukunftssicheres und sozial-gerechtes Budget für ein lebendiges Mödling. Dies wird aber nur dann möglich sein, wenn Bund und Land die Gemeinden und Städte finanziell nicht im Regen stehen lassen.“
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